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Volkssolidarität fordert Bedarfe ostdeutscher Länder bei der Kindestagesbetreuung anzuerkennen

VS (pm). Das Statistische Bundesamt und die Bertelsmann-Stiftung haben neue Zahlen zur Kindertagesbetreuung veröffentlicht, die weiterhin große bestehende Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland bei der Inanspruchnahme und der Kindertagesbetreuung im U3-Bereich belegen.

Dr. Wolfram Friedersdorff, Präsident der Volkssolidarität, äußert sich besorgt: "Die Zahlen aus Wiesbaden und Gütersloh belegen, was wir in unseren fast 400 Kindertagesstätten in Ostdeutschland seit Jahren spüren: volle Krippengruppen mit einem hohen Fachkraft-Kind-Schlüssel. Während die Förderung des Kita-Ausbaus für die Entwicklung in den alten Bundesländern notwendig ist, bedarf es im Osten stattdessen dringend einer Kita-Strategie mit anderen Schwerpunkten. Hier müssen sich Bund und Länder vor allem der Lösung des Fachkräftemangels annehmen, der allerorts real existiert und sich durch den voranschreitenden Generationenwechsel im Arbeitsfeld weiter verschärfen wird. Es wird für die Bundespolitik höchste Zeit anzuerkennen, dass Ostdeutschland im Bereich der frühkindlichen Bildung andere politische Interventionen braucht als der Westen Deutschlands."

In durchschnittlich 93 Prozent der amtlich erfassten Kita-Gruppen in Ostdeutschland kann laut Bertelsmann ein Personalmangel nachgewiesen werden (West: 69 Prozent). In insgesamt 68 der 77 ostdeutschen Landkreise und kreisfreien Städte (einschließlich Berlin) werden laut Statistischem Bundesamt mehr als die Hälfte aller unter Dreijährigen außerfamiliär betreut. Das trifft in Westdeutschland auf keinen einzigen Landkreis zu.

Positiv bewertet der Präsident hingegen die Ergebnisse der Bertelsmann-Studie zur Qualifikation der frühpädagogischen Fachkräfte in den ostdeutschen Bundesländern: "Die Zahlen zeigen deutlich, dass das Qualifikationsniveau unserer Fachkräfte im Vergleich zum Westen messbar höher liegt. Bertelsmann empfiehlt hier sogar eine Orientierung der westdeutschen Bundesländer an den Kitas im Osten. Qualität spielt bei uns in der Kindestagesbetreuung traditionell eine große Rolle, vor allem was die Einstellungsvoraussetzungen unserer Erzieher/-innen angeht. Das ist angesichts der hohen Akzeptanz und Inanspruchnahme von Kindertagesbetreuung in den ostdeutschen Bundesländern enorm wichtig, um gute Betreuung, Erziehung und Bildung zu gewährleisten. Hier haben wir viel an Erfahrung im Arbeitsfeld weiterzugeben."

Weitere Pressemitteilungen des Volkssolidarität Bundesverbandes e.V. finden Sie hier.
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Eingetragen am 31.08.2020 um 19:00 Uhr.
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