VERANSTALTUNG: „Tanz den Kommunismus“ | Lesung, Talk & Musik mit Henryk Gericke
DATUM: Freitag | 25. Oktober 2024 | 19 Uhr
ORT: Burg Beeskow | Kleiner Balkensaal
EINTRITT: 8 Euro


„Mit der Tendenz zur Abweichung fühlte man sich in der DDR wie im eigenen Hause fremd. Dafür hat man einen äußeren Ausdruck gesucht. Anfang der 80er-Jahre war Punk das Gebot der Stunde.“ Henryk Gericke weiß, wovon er spricht. Der Berliner Autor, der Anfang des Jahres als 31. Burgschreiber auf der Burg Beeskow residierte, gründete 1982 mit „The Leistungsleichen“ selbst eine Punkband – in seinem Kinderzimmer im 19. Stockwerk eines Hauses auf der Fischerinsel.

Keine Frage, dass auch diese Band Einzug halten musste in Gerickes jüngstes Buch „Tanz den Kommunismus“, in dem er auf 280 Seiten ausschließlich Punkbands vorstellt, die in der Illegalität aktiv waren und der Pflicht zur staatlichen Einstufung konsequent einen Spieltrieb entgegensetzten, der sich um keine Erlaubnis scherte. Die einzelnen Porträts unternehmen den leidenschaftlichen Versuch ein Kaleidoskop zu schaffen, das die Bands durch sich selbst wie auch durch ihr kulturelles und soziokulturelles Umfeld spiegelt.

Bei der Lesung am Freitag, 25. Oktober 2024, 19 Uhr, auf der Burg Beeskow wird Henryk Gericke die gelesenen Passagen durch Musik ergänzen und Klangproben seiner Protagonist:innen vorspielen. Der Eintritt zur Veranstaltung kostet acht Euro; Karten gibt es im Vorverkauf am Museumstresen der Burg Beeskow, telefonisch unter 03366 35-2727 sowie online unter reservix.de (zzgl. Vorverkaufsgebühr). Henryk Gericke, geboren 1964 in Ostberlin, arbeitete nach einer Lehre als Buchbinder als Drucker im Progress Filmverleih und ist seit 1986 freischaffender Schriftsteller. Nach dem Erscheinen eines ersten Gedichtbandes 1996 schrieb er bis 2004 fast ausschließlich Lyrik, vereinzelt auch Essays, Artikel und Rezensionen.

Im selben Jahr erhielt er das Alfred-Döblin-Stipendium der Akademie der Künste in Berlin und begann, sich intensiver mit dem Thema Subkultur und Gegenkultur in der DDR zu beschäftigen. Es entstanden Ausstellungen, ein Dokumentarfilm, Rundfunksendungen, Artikel und Bücher. Seit 2019 gibt Gericke die Schallplatten- und Kassetten-Serie „tapetopia – GDR Undergroundtapes“ heraus.


Fotonachweis: Henryk Gericke präsentiert sein Buch im Beeskower Musikmuseum. Foto: Stephanie Lubasch/Burg Beeskow