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Eisenhüttenstadt (han). „Startzeit – Ausbildung-Beruf-Karriere“ war die Job- und Ausbildungsmesse in den Trainingshallen des QualifizierungsCentrums der Wirtschaft und Arcelor Mittal überschrieben. Ob es nun am Ambiente lag oder an der Vielfalt der Angebote kann nicht gesagt werden, aber dass die Resonanz groß wahr schon. Organisiert von mehreren Trägern aus Wirtschaft, Bildung und Politik präsentierten sich zahlreiche Firmen, Schulen, sonstige Bildungseinrichtungen von Eisenhüttenstadt bis Rüdersdorf, von Guben bis Golzow und boten Lehrstellen und Studienplätze in Hülle und Fülle an. „Das ist gar nicht so einfach, hier das richtige zu finden“, meinte Niels Seidemann aus Eisenhüttenstadt, der sich von Stefanie Pense und Mirko Helbig am Stand der Handwerkskammer Ostbrandenburg (HWK) beraten ließ und ergänzte: „Ich weiß nur, dass ich einen handwerklichen Beruf ergreifen möchte, bisher war Maler so mein Wunsch, aber hier gibt es ja so viele Angebote, die ich mir noch ansehen möchte, ehe ich mich entscheide.“ Bei der Handwerkskammer gibt es übrigens noch 150 unbesetzte Lehrstellen, bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) sind ebenfalls noch Plätze frei. Bei der IHK bilden rund 1.200 Mitgliedunternehmen in 135 Berufen aus. Hier sollten Interessenten für das kommende Ausbildungsjahr unbedingt mal auf den Internetseiten der Kammern nachsehen, um dann bei der Ausbildungsmesse Frankfurt (Oder) – „Die Mitmachmesse“! am 25. November 2023 von 10 bis 15 Uhr in der Messehalle 3 in Frankfurt (Oder) schon konkret nachzufragen. Hier werden noch einmal konzentriert Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten für den Regionalen Wirtschaftskern (RWK) Eisenhüttenstadt-Frankfurt (Oder) angeboten und die Bewerbungszeiträume für 2024/2025 laufen so langsam an.
Doch zurück zur „Startzeit“-Präsentation in Eisenhüttenstadt: „Für uns ist das Ambiente, ist es die Stimmung und ist das riesige Interesse, die diese Veranstaltung so einmalig machen war eine generelle Aussage von Firmen und Besuchern. Das Besondere an der Ausbildungsmesse in Eisenhüttenstadt: Es gab ganz einfach „Berufe zum Anfassen“, sei es bei der Bauerngesllschaft Ziltendorfer Niederung, bei Arcelor-Mittal, am QCW-Stand, bei den angehenden Pflegefachfrauen des Lutherstifts Frankfurt (Oder), der Bundeswehr, der Polizei oder des Zolls, um nur einige zu nennen. Vom Landkreis bis zu den Stadtverwaltungen, von der Industrie über das Handwerk, medizinisch-soziale Berufe bis zur Medienanstalt Berlin-Brandenburg reichten die Angebote. Überall werden junge, engagierte Leute gesucht. Gerade bei der letztgenannten Institution gibt es ganz besondere Angebote mit einem sechsmonatigen bezahlten Ausbildungsprogramm für ostdeutsche Bewerber, welches mit 1.400 Euro dotiert ist, um danach die Wahl zu treffen, zum Beispiel Journalist zu werden. Voraussetzung ist hier das Mindestalter von 18 Jahren. Das galt übrigens auch für Bundeswehr, Polizei und Zoll, deren Stände dicht umlagert waren, auch von vielen jungen Männern mit Migrationshintergrund.
Fazit: Fachkräfte werden in fast allen Branchen und Berufsrichtungen gesucht. Der Ausbildungstag in Eisenhüttenstadt eröffnete Einblicke für die berufliche Zukunft ab dem Ausbildungs- oder Studienjahr 2024/2025 und wird auch im kommenden Kahr seine Fortsetzung finden. Es fiel aber auch auf, dass die Fachkräfteproblematik durchaus bei entsprechend vorausschauender Personalpolitik durch die Unternehmen mit einheimischen (Schul-)Absolventen gut lösbar sein kann. Und der Tag hat noch etwas gezeigt: Auch Leute, die in ihrem bisherigen Beruf unzufrieden sind und sich umorientieren möchten, haben gute Chancen dafür. So war Christopher Schulze mit Familie unterwegs, um neue Perspektiven zu suchen. Bei Franziska und Samanta, Auszubildende des zweiten Lehrjahres als Industriemechanikerin bei Arcelor Mittel, blieb er „hängen“ und begeisterte sich unter Aufsicht von Lehrausbilder Ralf Becker für das Schweißen. „Das ist eine Richtung, die ich mir vorstellen kann. Insofern ist dieser Tag heute auch für mich wirklich gut“, sagte er, bevor er sich den Sichtschutz wieder vors Gesicht zog. Beratungen, wie es mit Altersgrenzen für Ausbildungen aussieht, gibt es in den einzelnen Betrieben, zu den Berufsbildern und Anforderungen auf den entsprechenden Internetseiten. Ratsam ist immer, bei konkreten Fragen eine Beratungstermin in den Unternehmen zu vereinbaren.
Fotos: han |