EPOCH (pm). Europas Bauern stehen unter Druck: Immer mehr landwirtschaftliche Betriebe geben auf. Hohe Kosten und billige Importe gefährden ihre Existenz. Das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und Mercosur könnte diese Entwicklung weiter beschleunigen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen drängt auf einen Abschluss. Heute demonstrieren rund 10.000 Landwirte in Brüssel gegen das Abkommen.
Landwirte sehen durch das Freihandelsabkommen zwischen der Wirtschaftsgemeinschaft Mercosur und der EU ihre Existenz bedroht. Nach massiven Protesten in Frankreich will die Regierung die für Samstag geplante Unterzeichnung verschieben. Europaweit ist die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe im Sinkflug. In Spanien fürchten Landwirte um ihre Existenz durch massive Getreideimporte aus der Ukraine.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will das Freihandelsabkommen mit der südamerikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Mercosur (Argentinien, Bolivien, Brasilien, Uruguay und Paraguay) am 20. Dezember bei einem Gipfel in der brasilianischen Stadt Foz do Iguaçu unterzeichnen. Während die CDU-Politikerin auf einen Abschluss drängt, tritt derzeit Frankreich auf die Bremse und fordert eine Verschiebung der Unterzeichnung. Es brauche weitere Änderungen, um „legitime Schutzmaßnahmen für unsere europäische Landwirtschaft zu erreichen“, hieß es aus Paris. 10.000 Landwirte bei Demo in Brüssel erwartet Um den Druck auf die EU zu verstärken, haben nun auch Landwirte eine Demonstration gegen das Abkommen angekündigt. Einmal mehr beabsichtigen sie in Brüssel aufzumarschieren, um ihren Unmut kundzutun. Nach Angaben der spanischen Plattform „Agrodigital“ werden etwa 10.000 Teilnehmer aus verschiedenen EU-Staaten erwartet. Insgesamt bereiten mehr als 40 landwirtschaftliche Organisationen die Mobilisierung vor. Kern ihrer Bedenken sind Existenzängste. Viele fürchten, dass ihnen das Abkommen im Wettbewerb zum Nachteil wird. Aus den eingangs genannten Ländern wäre beispielsweise die Lieferung von Fleisch und Getreide gestattet.
Dabei weisen Sie auf die unterschiedlichen Standards hin und kritisieren, dass die Umweltauflagen innerhalb der EU wesentlich schärfer sind als in Südamerika. |