LOS (pm). Auf dem Brandenburger Impfgipfel am Mittwochabend (17. Februar 2021) wurde durch die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) signalisiert, dass sie Potenzial für eine zeitnahe Einbeziehung von Arztpraxen in das Impfgeschehen sieht. In Aussicht gestellt wurden Modellvorhaben z.B. in Schwerpunktpraxen, Medizinischen Versorgungszentren, aber auch Hausarztpraxen. "Die Landesregierung wird hierfür entsprechende Voraussetzungen schaffen", heißt es in einer Mitteilung der Staatskanzlei von Mittwochabend.
"Mit Blick auf die Gefahren, die uns mit weiteren Virusmutationen drohen, muss es jetzt darum gehen, die sogenannte Herdenimmunität von einer Durchimpfung von 70 Prozent der Bevölkerung bis Ende September zu schaffen. Deshalb muss in Erwartung größerer Impfstoffmengen, die ab April zur Verfügung stehen, jetzt mehr Effektivität und Geschwindigkeit in das System gebracht werden", bekräftigt Rolf Lindemann, Landrat des Landkreises Oder-Spree.
Insofern begrüßen der Landrat, die Bürgermeister und Amtsdirektoren im Landkreis Oder-Spree die konsequente Richtungsentscheidung des Ministerpräsidenten Dietmar Woidke. Der Landrat erläutert: "Die Gründe dafür liegen auf der Hand, denn die Ziele werden wir nur erreichen, wenn, wie der Ministerpräsident erklärte, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die Impfverordnung, schnell aktualisiert. Denn wir kommen nur breit in die Fläche, wenn die Hausärzte eingebunden werden. Der Ministerpräsident machte auch deutlich, dass ein Modellversuch dafür zu wenig ist. Deshalb hat sich der Landkreis Oder-Spree, der noch immer auf die Genehmigung seines Impfkonzeptes durch das Gesundheitsministerium wartet, noch in der laufenden Videokonferenz bereit erklärt, ein frühes Modellprojekt nach Kräften zu unterstützen, etwa durch das Management der Impfstoffverteilung im Landkreis.
Die Neuausrichtung der Impfkampagne hat natürlich unausweichlich zur Folge, dass das Potenzial an Ärzten und medizinischen Fachkräften, die im Impfprozess unverzichtbar sind, durch die Einbindung der Arztpraxen fasst vollständig gebunden wird. Insofern wird das gemeinsam zwischen kreisangehörigen Kommunen und Landkreis entwickelte Impfkonzept durch die neu eingeschlagene Richtung überholt werden. Mit Blick darauf, dass die Genehmigung unseres Konzepts erst für die nächste Woche in Aussicht gestellt wurde und wir dann bis zur tatsächlichen Einbindung in das Impfgeschehen einen zeitlichen und organisatorischen Vorlauf benötigen, macht es sich jetzt dringend erforderlich, dass wir uns zunächst neu sortieren und das Konzept den überraschend veränderten Rahmenbedingungen anpassen. Wir sind bestrebt, uns darauf zu konzentrieren, Angebote zu schaffen, wo das etablierte System Lücken aufweist - also insbesondere in der Tiefe des ländlichen Raums. Dem Landkreis und den kreisangehörigen Kommunen geht es nicht darum, ein eigenes Impfzentrum zu betreiben, sondern unser Anliegen war von vornherein darauf gerichtet, insbesondere den älteren, in ihrer Mobilität eingeschränkten Bürgerinnen und Bürgern, ein mit Blick auf die Erreichbarkeit und den Terminzugang zumutbares Angebot zu machen.
Der Einbezug der Arztpraxen ist hier hinsichtlich der Vermeidung weiter Wege die ideale Lösung. Darüber hinaus hat die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg erklärt, sie werde nun die priorisierten Altersgruppen persönlich anschreiben und den Terminzugang erleichtern."
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