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VERANSTALTUNG: Ausstellungseröffnung „Mehr als nur Fassade – wie ‚jung‘ ist Architektur im ländlichen Raum?“ – Schlusspunkt der Herbstschule DATUM: Freitag | 10. Oktober 2025 | 14 Uhr ORT: Burg Beeskow | Salzhaus EINTRITT: frei
Der Baubetrieb ist auf Effizienz und niedere Kosten getrimmt; es entstehen gesichtslose Neubauten und austauschbare Einfamilienhausviertel auf der grünen Wiese. Dagegen können moderne Formen des gemeinsamen Wohnens und Arbeitens gelingen, wenn sie im Dialog gefunden werden. Gerade für die junge Generation ist daher nichts spannender, als ihr bebautes Umfeld wahrnehmen und verstehen zu lernen.
Unter dem Motto „Mehr als nur Fassade – wie ‚jung‘ ist Architektur im ländlichen Raum?“ werden daher ab dem 6. Oktober 2025 Jugendliche aus dem Rouanet-Gymnasium Beeskow in die diesjährige Herbstschule auf Burg Beeskow gehen. Helfen können dabei Erfahrungen, die drei Jahrgänge als „Stadtentdecker“ unter Anleitung des Architekten Markus Tauber bereits gemacht haben: Im Rahmen dieses von der Brandenburgischen Architektenkammer initiierten Projekts wurden Modelle gebaut, um Wünsche an ein „junges“ Umfeld auf den Punkt zu bringen. Da ein Bevölkerungswachstum rund um Berlin prognostiziert wird, haben die Jugendlichen vor allem auf dem flachen Lande nach Antworten auf die heutigen Anforderungen gesucht. Gemeinsam mit Akteurinnen und Akteuren vor Ort wurde ein lebendiges, zukunftsoffenes „Dorf“ rund um Haltestelle, Anger und Vierseitenhof fiktiv gestaltet.
In der diesjährigen Herbstschule wollen die Jugendlichen nunmehr den Stadtraum erkunden. Am Beeskower Marktplatz haben sie bereits Maß genommen, und es entstanden Entwürfe für einen zeitgemäßen Treffpunkt inmitten der Kreisstadt. Inspiriert von Kunstwerken aus dem Depot des Museum Utopie und Alltag greifen sie aber auch auf vergangene Bilder zurück und „katapultieren“ diese in das Heute: Unter Anleitung von Markus Tauber werden dabei wortwörtlich Parkplatz und Wohnraum zu Projektionsflächen für Collagen, belebt von Figuren aus DDR-Tagen. Andererseits will man zusammen mit dem Graffiti-Künstler Steffen Sägebrecht einer echten Altlast, einer DDR-Garage, zu Leibe rücken – und zwar gleich gegenüber vom Museum Utopie und Alltag, wo Wandbilder aus ebendieser Zeit lagern. Nicht zuletzt werben beide Aktionen für eine vom Motto inspirierte Ausstellung, die am Freitag, dem 10. Oktober 2025, um 14 Uhr auf Burg Beeskow zum Abschluss der Herbstschule eröffnet wird.
Als Veranstalter der Herbstschule haben sich der Förderverein der Burg Beeskow e. V. und das Forum Kulturerbe der DDR e. V. erstmals gemeinsam in die Spur begeben. Regelmäßig gibt der Burgförderverein den beiden Beeskower weiterführenden Schulen Gelegenheit, die in der Schule entstandene Kunst auf Burg Beeskow auszustellen. Andererseits sieht sich auch der Förderverein des Museum Utopie und Alltag dazu herausgefordert, jungen Menschen Kunst näher zu bringen – explizit mit Arbeiten aus der künstlerischen Hinterlassenschaft der DDR. Die Herbstschule wird finanziell gefördert vom Landkreis Oder-Spree sowie von beiden Fördervereinen.
Foto: ©Markus Tauber Modell einer bewohnbaren Dorfscheune, gestaltet von Schüler:innen des Rouanet-Gymnasiums im Rahmen von „Stadtentdecker: Wir bringen uns ein“, einem Vermittlungs- und Partizipationsprojekt der Brandenburgischen Architektenkammer (BbgAK), gefördert durch das Ministerium für Infra-struktur und Landesplanung (MIL) in Kooperation mit dem Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM), unterstützt durch das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) |