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Bremsdorf (han). „Man weiß nie, wie es noch kommt“, meinte Jürgen Waschek bei der offiziellen Vorstellung des „Schlaubetalers“ anläßlich der verspäteten 650-Jahrfeier Bremsdorfs im 652. Jahr des Bestehens des Ortes am vergangenen Wochenende. Der „Schlaubetaler“ als Währung? Für den Amtsdirektor eine durchaus zum Schmunzeln verleitende Idee, denn der 999er Feinsilberprägung aus Leipzig und entsprechender regionaler Gestaltung der Vorderseite (Logo Gemeindeverband) und Rückseite (Wappen Amt Schlaubetal) gäbe das her. Ein Wertstück ist der Taler allemal und so kann diese wohl einmalige Prägung auch erworben werden. Das Amt Schlaubetal stützt den Kaufpreis mit 15 Euro. Doch zurück zum Fest, welches Corona bedingt um zwei Jahre verschoben werden musste. Das übrigens tat der Feierlaune der Bremsdorfer keinen Abbruch, die drei tolle Tage erlebten, die mit einem Fackelumzug begannen, sich über einen Kultursamstag mit Ronny Gander fortsetzten und mit einem Frühschoppen am Sonntag und den Breslacker Dorfmusikanten endete. Schon im Vorfeld gehörten sportliche Wettkämpfe, wie Kegelwettbewerbe, Volleyballturnier und ein Fußballspiel Ober- gegen Unterdorf dazu. „Der Sportverein in Bremsdorf ist eben auch prägend für das Leben im Ort“, lobte Ortsvorsteher Jürgen Tuschel die Mitglieder und bedankte sich gleichzeitig auch bei der Feuerwehr und beim Anglerverein, den beiden anderen Stützen des öffentlichen Lebens. Bürgermeisterin Monika Senzel sieht in all diesen Aktivitäten auch einen Grund, dass zunehmend junge Leute wieder zurück kommen oder neu herziehen. „Die Infrastruktur im Gemeindeverbund stimmt und mit dem Schwerpunktzentrum Fünfeichen mit Schule, Hort, KiTa und Ärzten sind kurze Wege und eine schnelle Erreichbarkeit gegeben“, so die Bürgermeisterin. Nicht unerwähnt bleiben darf in diesem Zusammenhang auch der Ortsbeirat von Bremsdorf, der sich nicht nur in Vorbereitung des Festes engagiert hat sondern das über das gesamte Jahr tut. „Ein Schwerpunkt ist jetzt natürlich die Fertigstellung des Dorfgemeinschaftshauses und dessen Einweihung im Oktober“, fügt Monika Senzel hinzu. Mit verhaltenem Optimismus gehen Amtsdirektor Mario Quast Bürgermeisterin, Ortsvorsteher, Ortsbeirat und alle Einwohner davon aus, dass auch ihr Wahrzeichen, die Bremsdorfer Mühle als Denkmal erhalten bleibt und die Schäden behoben werden. Das wie, muss wohl noch geklärt werden. Bremsdorf und seine Geschichte: 1370 erstmals als Bremsdorff in einer Urkunde Kaiser Karl IV. Erwähnt, zeigt der Siedlungsname vom Zusammenleben sorbischer und deutscher Dorfbewohner. Interessant, abwechslungsreich und bunt oder schwarz-weiß stellt sich diese Geschichte von der Gründung bis heute in einer extra zu diesem Jubiläum herausgegebenen Broschüre dar, von der im Vorfeld schon 130 verkauft wurden. Beim Dorffest gab es noch wenige Restexemplare. Heute leben in Bremsdorf rund 450 Einwohner, von denen etwa 150 älter als 60 Jahre sind. „Deshalb freuen wir uns über jeden Zuzug bzw. die Rückkehr junger Bremsdorfer in ihr Elternhaus“, sagte Jürgen Tuschel, der selbst zur jüngeren Generation gehört und dessen Kinder sich gerade beim Kinderschminken verzaubern ließen. Bastelstraße, Ponnyreiten, Hüpfburg, Fussballdart und Rundfahrten mit der Feuerwehr rundeten das Kinderprogramm ab. Mit der Lasershow am Samstag Abend erreichte die Festwoche, die mit Sport begann und mit Tanz beschwingt ausklang einen besonderen Höhepunkt.
Fotos: han |