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Neuzelle (han). Familienausflug am Vatertag, so kann zusammenfassend das Motto lauten für diejenigen, die nach Neuzelle kamen. Selten waren einzelne Männer zu sehen. Vielmehr kamen Familien und Freizeitgruppen, wie die „Geselligen über 40“ aus Eisenhüttenstadt um sich auf dem Klosterhof Neuzelle umzusehen. „Wir machen alles bis 50 Kilometer Umkreis mit unseren Rädern unsicher und das jeden Donnerstag“, erzählte lachend Wolf Kürger. „Ist ja gut, dass heute Donnerstag ist“, rief er noch und suchte den Anschluß zu seinen Radlerkollegen. Zwei mal drei Leute gab es, die deise Gäste besonders freute: Das waren Amtsdirektor Hans-Georg Köhler, Bürgermeister Dietmar Baesler und Moderator und Sänger Ronny Gander, der auch mit dezenter Musik durch den Tag führte. In diesem Zusammenhang seien auch die Organisatoren der Tourismusinfo, also das Team von Gabriele Werner und die Praktiker vom Neuzeller Bauhof genannt. Gabriele Werner und Antje Hollatz sprachen mit den Händlern, freuten sich, dass alle da waren die zugesagt hatten und bemerkten: „Das ist das erste Mal, dass alle gekommen sind und wenn jetzt auch die Besucher noch zufrieden sind, dann ist das wohl der größte Dank für unsere Arbeit.“ Den positiven Eindruck konnte Volker Borchardt aus Berlin nur bestätigen: „Wir sind mit dem Zug gekommen und begeistert von dem, was wir hier so vorfinden. Lauter gut gelaunte Menschen, schöne Angebote und ein herrliches Ambiente und selbst einen Mönch durften wir in der Kirche schon erleben.“ Diese Worte fassen so ungefähr das zusammen, was an Ständen, Imbißwagen, in der Tourismusinfo so zu hören war. Apropos Toursimsuinfo: Diese hatte Besuch vom Tourismusverband Seengebiet Oder-Spree aus Bad Saarow bekommen. Jennifer Ehm und Fine Schulz präsentierten die neuesten Produkte und Kataloge, wie den neuen „Seeblick 2022“, die „Spätaufstehertouren“ und das „Picknick im Seenland“, einen Ausflugskoffer voller Überraschungen. Während es die Broschüren in den regionalen Tourismusbüros gibt, ist der Picknickkoffer in Neuzelle in der „Wilden Klosterküche“ zu bekommen und in Eisenhüttenstadt in der Touristinfo in Zusammenarbeit mit dem Landkostladen. Eine gute Idee für den kurzentschlossenen Wochendtrip ins Grüne. Ohne Koffer, dafür mit guter Laune kamen ganz Biker- und Radlertrupps an den altehrwürdigen Klostermauern an und genossen den Tag unter Freunden. Neben diesen Angeboten gab es natürlich zahlreiche Gewerke vom Blaudruck bis hin zum Töpfern zu erleben und die künstlerische Seite wurde unter anderem von Porträtmalern, Sängern und dem Drehorgelspieler Dirk Lieske bestritten. Hier schließt sich dann der Kreis zum Motto des Tages in Neuzelle: „Handwerk trifft Kunst“. Die Resonanz gibt den Veranstaltern Recht auf dieser Schiene weiter zu machen. Fazit: Alle, die in Neuzelle waren dürstete es nicht nur nach alkoholischen Sachen sondern vor allem nach Geselligkeit, Spaß und Erlebnissen mit Freunden und in Familie. ---------------------------------------------------------------------------------
Seltene Handwerkskunst
Ins Schwärmen kam am Herrentag in Neuzelle Holger Starcken aus Berlin, der Produkte aus seinem Blaudruckatelier vorstellte. Der „Blaumacher aus Berlin“ erzählte: „Seit über 400 Jahren gehört der Blaudruck zu den traditionellen Gewerken in Deutschland und heute zum immateriellen Weltkulturerbe. Die beliebten Baumgestaltungen sowie die geometrisch verspielten Darstellungen auf Bekleidungsunikaten sind das Besondere dabei.“ Tücher, Tisch- und Bettwäsche gab es in Neuzelle nicht nur zum Anschauen sondern auch zum Mitnehmen. Ebenso konnten die Urformen der Mustergestaltung betrachtet werden. Komplette Bekleidungskreationen können mit dieser alten Technik auch heute noch hergestellt werden. „Es ist ein lanegr Prozeß bis zur Fertigstellung. Denn erst nach ca. sechs Wochen kann nach Musteraufbringung in der Küpe der Stoff blau gefärbt werden. Alle Produkte sind dabei säurefrei gefertigt, waschbar und lichtecht“, betont der Blaudruckmeister, der Mitglied im Berufsverband Handwerk Kunst Design e.V. ist.
Fotos: han |