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Groß Lindow (han). Musik zum Mitmachen erklang am Samstag Vormittag über den Sportplatz an der Groß Lindower Grundschule. Doch nicht das Tanzbein schwingen war angesagt sondern Spaten und Schaufel bewegen. Zahlreiche Einwohner waren gekommen, um beim Subbotnik auf dem Sportplatz mitzumachen. Für Organisator Oliver Kühne, Bauausschussvorsitzender und Abgeordneter war es eine Freude zu sehen, dass die Resonanz auf seinen Aufruf zu diesem Arbeitseinsatz so groß war. „Wir wollen unsere Laufbahn wieder als Oval auf dem Areal des Sportplatzes herrichten, so dass aus dem vorhandenen Stück wieder eine 400-Meter-Bahn wird. Da wir aber das Geld für den Gesamtausbau nicht haben, müssen Eigenleistungen her und die erbringen wir heute“, erzählt er und lässt seine Blicke über das Areal schweifen. Immer noch kommen Helfer an, zum Teil in ganzen Familiengruppen. Das geschieht zeitlich gestaffelt an diesem Tag, so dass den ganzen Tag über gearbeitet werden kann. LKW und Bagger und andere Technik sind schon früh vor Ort. „Bei der Begehung des Geländes hat sich herausgestellt, dass es diese Sportplatz umrundende Bahn schon mal gab. Die Randsteine sind noch in Ordnung und müssen heute frei gelegt werden. Das ist die Hauptaufgabe der vielen Freiwilligen und dann hat es der Baggerfahrer viel leichter die Bahn für die Frankfurter Baufirma vorzubereiten“, meint Oliver Kühne noch im Weggehen, da erneut Arbeitsgeräte verlangt werden und er Aufgaben zuweist. Indessen kommen aus den Lautsprechern von Horst Milutzkis „Musikexpress“ einschlägige Melodien, die die Spaten fast um Rhythmus schwingen lassen. Mit dabei ist auch die 14jährige Helena Kurz: „Ich freue mich auf die komplette 400-Meter-Bahn, denn ich trainiere auch hier“, erzählt die Schülerin, die Landesmeisterin im Mehrkampf ist, auf Platzierungen verweisen kann und auf diesem Sportplatz und beim SC Frankfurt (Oder) trainiert. „Ja, ich will zu den olympischen Spielen und für dieses Ziel tue ich alles, eben heute hier auch mitzuarbeiten. Denn ideale Trainingsbedingungen sind der Grundstein dafür.“ Gedanken ganz anderer Art gehen Gerhard Moritz durch den Kopf: „Ich erinnere mich noch an meine Jugend unsere Fußballspiele hier in den 1960er Jahren und auch an die damals umlaufende Bahn, die viel genutzt wurde. Später dann wuchs alles zu, so dass bis heute nur noch ein Trampelpfad übrig blieb. Hier startete auch mal der „Alte-Herren-Triathlon“ mit Schwimmen durch die Katja, 6-7 Kilometer Fahrrad fahren und Laufen von diesem Sportplatz zu dem am Ortseingang, vielleicht manchen noch bekannt als Siedlungssportplatz. Ja, das sind so Erinnerungen an des Geschehen auf diesem Platz und deshalb bin ich heute mit dabei und finde es gut, dass hier etwas passiert, wovon der ganze Ort profitiert, denn dieser Sportplatz wird nicht nur von der Schule sondern auch von den Vereinen genutzt.“ Immer wieder tauchen Jeannett Wegener, Sportlehrerin an der Grundschule und ihre Kollegin Jaqueline Lüdecke auf, die ganz spontan das Catering übernommen haben und mit Kaffee und Wasser ihre Runden drehen, um die fleißigen Helferinnen und Helfer bei Laune zu halten. Gemixt mit den Klängen des „Musikexpress“ das richtige Motivationskonzept, denn nicht nur die Arbeit an sich sondern auch die Temperaturen sind an diesem Tag Schweiß treibend. Doch es gab auch Überraschungen: Bei den Arbeiten wurde auch die alte Kugelstoßanlage wieder entdeckt und frei gelegt. Auch dies soll wieder reaktiviert werden. Am Ende des Tages zeigte sich Oliver Kühne sehr zuversichtlich, dass der eigentliche Belagausbau der vier Laufbahnen in einer Breite von 1,20 Metern rund um den Sportplatz nun zügig von statten gehen kann, da viel Einwohner eine sehr gute Vorarbeit leisteten, wofür er sich herzlich bei allen bedankt.
Fotos: han |