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Eisenhüttenstadt (han). Das Konzept ging auf. Was am 30. April 2004 offiziell begann, war ein Novum in Eisenhüttenstadt und erfuhr nicht ungeteilte Zustimmung. Eine private KiTa klang in den Augen mancher elitär, nur für Gutbetuchte und damit privilegiert. .
„Ja und dieses Konzept ist aufgegangen und heute am 15. Geburtstag haben wir die Kita einfach in die Inselhalle verlegt“, erzählt KiTa-Gründerin Uta Scheckel, die voller Dankbarkeit an die Helfer der ersten Stunde denkt, an die Wegbegleiter durch aufregende Jahre, die froh ist über die Unterstützung, die sie erfahren hat und weiß, dass mit Kathrin Drews eine würdige Nachfolgerin ihre Idee und ihr Werk fortsetzen wird. Der pädagogische Ansatz „Lernen durch Ausprobieren“, heißt nicht, dass die Kinder durch den Tag treiben. Sehr feinfühlig werden ihre Interessen und Neigungen geweckt, naturverbunden auf der einen Seite, zum Beispiel durch Unternehmungen im Wald mit Mitbringseln, die später be- bzw. verarbeitet werden und geregelt auf der anderen Seite. Was aus Holzstücken, Borke, Ästen entsteht ist der Fantasie der Kinder überlassen, wobei die Erzieherinnen Tipps geben. Am Samstag zeigten Ahmed, Kaylyn und viele andere Kinder, wie handwerklich geschickt sie Holz bearbeiten und mit Hammer, Zange und anderen Werkzeugen umgehen können. Die Lust an dieser Beschäftigung war den Kindern anzusehen. Überhaupt ging es locker zu. Die Eltern waren mit einbezogen in die Beschäftigungen ihrer Sprösslinge, was sichtlich allen Freude bereitete, egal, ob beim Hämmern, beim Schminken, beim Malen oder bei Sport und Spiel. Generell ist die Beziehung zu den Familien ein Schwerpunkt des KiTa-Konzeptes. „Das ist ein Teil der Teamentwicklung Kinder-Eltern-Mitarbeiter-Kollegium“, erzählt Uta Scheckel, die in diesem Zusammenhang auf das Geschaffene, wie die beiden Spielplätze, die eigene Küche und auch die Bedarfsöffnungszeiten von 5.30 Uhr bis 19.00 Uhr verweist. Ja selbst die E-Junioren der Handballer der BSG Stahl gingen zum großen Teil in die KiTa Wilhelmina und nutzten den Geburtstag in der Inselhalle, um ihren Sport vorzustellen. Aber auch die Bilderwand, die Chroniken und viele andere Dinge hatten es den Besuchern angetan. An der Bilderwand und beim Durchblättern der Chroniken gab es jede Menge Geschichten zu hören. Pauline Fiedler war bis 2010 in der Kita: „Mit der Erinnerung ist das so eine Sache, ich weiß, es war schön“, zeigt auf die Wand und meint lachend: „Hier auf dem Gruppenbild bin ich mit drauf.“ Irgendwie ist der Stolz in ihrer Aussage nicht zu überhören. Sind das Privilegien? „Nein, wir sind eine ganz normale KiTa, die die gleichen finanziellen Konditionen hat, wie sie die kommunalen KiTas auch haben verfolgen unseren pädagogischen Ansatz und orientieren uns an den Bedarfen. Und ja, wir sind ausgebucht, aber grundsätzlich kann sich bei uns jeder im einen KiTa-Platz bewerben“, fassen die beiden Leiterinnen Kathrin Drews und Gründerin Uta Scheckel die Antwort auf die gestellte Frage zusammen.
Privilegiert ja, aber nur im pädagogischen Ansatz, nämlich Betreuung durch Reggio-Pädagogik und die ist bei Kindern und Eltern angekommen. Die Entwicklung des Kindes steht an erster Stelle, aber das klappt nur, wenn der ganzheitliche Betreuung in KiTa und Elternhaus Hand in Hand gehen und vielleicht ist das genau das Geheimnis, das diese Kindertagesstätte in Eisenhüttenstadt so attraktiv macht.
Fotos: han |