
|
Pressemitteilung des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung
An der Technischen Hochschule in Wildau hat heute die Landesradverkehrskonferenz 2025 stattgefunden. Verkehrsexpertinnen- und Experten sowie Radverkehrsakteure von Bund, Land, Kommunen, Verbänden sowie Tourismusverbänden- und Veranstaltern diskutierten am ersten Tag unter dem Motto „Radverkehr verbindet – Strategien, Projekte und Akteure in Brandenburg“ über die Verbesserung und Weiterentwicklung des Radverkehrs im Land Brandenburg. „Fahrradtourismus neu gedacht – Trends, Technik, Teams“ steht am zweiten Tag auf dem Programm. Die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen in Brandenburg begeht gleichzeitig in diesem Jahr ihr 10jähriges Bestehen.
Verkehrsstaatssekretärin Dr. Ina Bartmann: „Brandenburg ist bereits Fahrradland. Wir wollen den Radverkehr in Brandenburg jedoch weiter stärken, damit mehr Menschen umsteigen. Denn Radfahren ist klimafreundlich und trägt so zur Mobilitätswende bei. Ich freue mich, dass so viele Akteure - 250 Teilnehmende sind angemeldet - in Wildau bei der erstmals an zwei Tagen stattfindenden Radverkehrskonferenz dabei sind. Wir wollen gemeinsam bei der Umsetzung der Radverkehrsstrategie 2030 Alltagsradverkehr und Radtourismus stärker verbinden. Herzstück des Handlungsfelds Infrastruktur ist das ‚Radnetz Brandenburg‘. Damit wollen wir durchgängige und komfortable Verbindungen in unserem Land und darüber hinaus schaffen. Priorität hat aber vor allem der Bau und die Erhaltung unserer Radwege in Brandenburg.“
Christian Hirte (MdB), Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr: „Uns sind alle Verkehrsformen wichtig. Dazu gehört auch das Rad als klimafreundliches und gesundes Verkehrsmittel. Auch Radfahren soll deshalb noch attraktiver und sicherer werden. Daher unterstützen wir Länder, Städte und Kommunen dabei, eine fahrradfreundliche Infrastruktur für die Bürgerinnen und Bürger zu schaffen. Die Radverkehrsförderung unseres Ministeriums umfasst aktuell mehr als 3.500 Einzelprojekte. Die Maßnahmen reichen unter anderem von Lückenschlüssen in bestehenden Netzen über den Neubau von Radwegen bis hin zu großen Radbrücken- und Tunnelbauvorhaben. Außerdem unterstützen wir den Ausbau von Fahrradparkplätzen und Radabstellanlagen an Bahnhöfen und ÖPNV-Haltestellen. Dem Land Brandenburg stellen wir zum Beispiel über unser Sonderprogramm „Stadt und Land“ rund 85 Millionen Euro zur Förderung der Radverkehrsinfrastruktur bis 2030 zur Verfügung.“
Prof. Dr.-Ing. Klaus-Martin Melzer, Vizepräsident für Forschung und Transfer der Technischen Hochschule Wildau: „Die zukunftsfähige Gestaltung der Mobilität ist eines der Schwerpunktthemen unserer Hochschule. Der Radverkehr gehört natürlich dazu. Im nächsten Jahr werden wir ein komplett neues Studienprogramm „Mobilität – Umwelt -Logistik“ auf Bachelor- und Masterniveau anbieten. Darin spielt der Radverkehr eine wichtige Rolle. Aber auch das zielgruppengerechte Zusammenspiel aller Verkehrsträger ist uns wichtig. Die Themen werden dabei gleichermaßen aus der Nutzer- und Betreiberperspektive beleuchtet. Sowohl technisch/planerisch als auch unter psychologischen und sozialwissenschaftlichen Gesichtspunkten. Akzeptanz und Verständlichkeit sind für eine Mobilitätslösung mindestens genauso wichtig wie die technische Funktionalität.“
Christian Woronka, Geschäftsführer der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH: "In keinem anderen Bundesland nutzen Urlauberinnen und Urlauber das Fahrrad so häufig wie in Brandenburg. Für mehr als 40 Prozent der Deutschen spielt das Rad-Angebot eine Rolle bei der Wahl ihres Urlaubsziels. Radtourismus verbindet Erholung, Erlebnis und klimafreundliche Mobilität und wird auch in Zukunft eine tragende Säule des Tourismus in unserem Land sein."
Stephanie Kuntze (Stadt Herzberg), Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen in Brandenburg: "Die AGFK sieht sich als Akteurin für die integrierte Entwicklung von Fuß- und Radverkehr, einer attraktiven Fahrradmobilität und einer ressourcen- und klimaschonenden Fortbewegung. Diesen vielfältigen Herausforderungen wollen wir uns in den nächsten Jahren stellen. Dazu bedarf es einer kreativen, mutigen und zukunftsweisenden Herangehensweise, um auch eine wertschätzende Zusammenarbeit mit den Mitgliedskommunen zu forcieren. Seit März 2025 ist die Stadt Herzberg (Elster) geschäftsführende Kommune und Vorstand der AGFK. Herzberg, als Kreisstadt in einer ländlichen und strukturschwachen Region, sieht sich in der Pflicht, auch eine Stimme für die ländlichen Regionen zu erheben sowie die praxisorientierte Vernetzung von Klein- bis Großstädten „auf Augenhöhe“ zu unterstützen."
Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen in Brandenburg Mit der Gründung der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen in Brandenburg (AGFK BB) als „Kommunale Arbeitsgemeinschaft“ und der Einrichtung der Geschäftsstelle in 2015 wurde eine zentrale Plattform für brandenburgische Landkreise, Städte und Gemeinden geschaffen, um Erfahrungsaustausch, Vernetzung und gemeinsame Veranstaltungen im Bereich Radverkehr zu fördern. Wichtiges Ziel der Mitgliedskommunen der AGFK BB ist es, durch gemeinsame Zusammenarbeit den Radverkehr im Land Brandenburg weiter zu entwickeln. Es werden sowohl der Alltags- und Freizeitverkehr als auch der touristische Radverkehr betrachtet. Die AGFK BB unterstützt die Landesregierung bei ihrem Ziel, das Fahrrad als gleichberechtigtes Verkehrsmittel zu etablieren und den Radverkehrsanteil am gesamten Verkehrsaufkommen weiter zu erhöhen. Weiterhin soll die Sicherheit im Radverkehr verbessert werden. Die Mitglieder sind Landkreise, Städte, Ämter und Gemeinden. Aktuell repräsentieren die nunmehr 41 Mitglieder der AGFK BB etwa 1,9 Millionen Menschen in 266 Kommunen. Das sind fast 75 Prozent aller Einwohnerinnen und Einwohner des Landes. Unterstützt wird die Arbeitsgemeinschaft durch einen Beirat (ADAC, ADFC, AG Städte mit historischen Stadtkernen, Forum Verkehrssicherheit, IHK Potsdam, Landestourismusverband, Landesamt für Bauen und Verkehr (LBV), Landesbetrieb Straßenwesen (LS), MIL, Tourismus-Marketing Brandenburg (TMB), Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB), Verkehrsclub Deutschland (VCD)), der unter anderem in Fachfragen und Förderangelegenheiten berät.
Radwegebau in Brandenburg Für den Bau und den Erhalt an Bundes- und Landesstraßen sind in 2025 18 Millionen Euro für 27 Projekte, die überwiegend in diesem Jahr fertiggestellt werden, vorgesehen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Verbesserung von Radverbindungen im ländlichen Raum.
Konzept Radnetz Brandenburg Die Konzeption und Umsetzung eines durchgängigen und baulastträgerübergreifenden „Radnetz Brandenburg“ ist ein Schwerpunkt aus der Radverkehrsstrategie 2030. Unter Berücksichtigung der touristischen Radverkehrsinfrastruktur, aber auch SPNV-Zugangspunkten wird ein landesweites Netz für den Alltagsradverkehr im Land entwickelt. Die Erarbeitung wurde im Dezember 2023 begonnen, die Kommunen wurden zur Beteiligung aufgefordert und haben 1200 Stellungnahmen eingebracht. Es ist geplant, das Konzept bis Ende 2025 vorzulegen. Mit Fertigstellung des Konzepts wird ein wichtiger Meilenstein erreicht sein – erstmals ein baulastträgerübergreifend abgestimmtes Zielnetz für den zukünftigen Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur in Brandenburg. Damit wird das Konzept eine wichtige Grundlage für die Prioritätensetzung angesichts begrenzter Finanzmittel und Personalressourcen.
Pilotprojekt „Modulares Fahrradparken“ Im Rahmen des Pilotprojekts „Modulares Fahrradparken“ werden unter der Wort-Bild-Marke „RadPark“ Fahrradparkanlagen an zentralen Punkten des ÖPVN in modularer, nachhaltiger Holzbauweise errichtet. Umgesetzt wurde und wird hierbei ein Planungs- und Gestaltungskonzept des Verkehrsverbunds Berlin Brandenburg (VBB) mit dem Ziel, durch die modulare Bauweise Planungs- und Herstellungskosten zu senken und eine kurze Bauzeit zu ermöglichen. Die Vernetzungsstelle Bike+Ride des VBB übernimmt die Betreuung des Projektes. Die Finanzierung der Vorhaben erfolgt aus dem Programm ÖPNV-Invest des Landes Brandenburg und aus dem Sonderprogramm Stadt und Land des Bundes in Co-Finanzierung durch Landesmittel. Das Land Berlin unterstützt das Pilotprojekt ebenfalls. Bis 2026 entstehen fast 2.440 neue Radabstellplätze, davon 1.090 gesichert (45 %). Die Realisierung der Projekte erfolgt in den Jahren 2025 (7 Standorte) und 2026 (6 Standorte).
Pilotprojekt Fußverkehrschecks Zufußgehen ist gesund und alltäglich – es sollte jedoch noch attraktiver und sicherer gestaltet werden. Deshalb hat das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung (MIL) in diesem Jahr ein Pilotprojekt zur Durchführung von Fußverkehrschecks in Brandenburger Kommunen gestartet. Aus einer Vielzahl von Bewerbungen wurden Frankfurt (Oder), Finsterwalde und Zeuthen als Pilotkommunen ausgewählt.
Fußverkehrschecks sind ein Tool, um partizipativ und kleinräumig in Kommunen oder Quartieren fußgängerfreundliche Stadt- und Quartiersplanung zu entwickeln. Sie dienen der ersten Analyse der örtlichen Gegebenheiten, bieten ein Forum für praxisnahe Vor-Ort-Diskussionen und führen zu konkreten Verbesserungsvorschlägen und Vorhaben bis hin zu Ansätzen einer systematischen Förderung des Zu-Fuß-Gehens in der Stadt. Herzstück der Fußverkehrschecks sind die Begehungen. Mit abgestimmter Routenführung, fachlicher Begleitung und verschiedenen Teilnehmern werden Stationen aufgenommen, um später Verbesserungen erarbeiten zu können. Das Land will in Auswertung dieses Projektes Informationen gewinnen, wie die Stärkung des Fußverkehrs in den Kommunen unterstützt werden kann.
Die PM des Ministeriums finden Sie hier auch weiter unten im Anhang zum Download!
https://www.mynewsdesk.com/de/tmb-tourismus-marketing-brandenburg
|