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Saarlouis/Eisenhüttenstadt (pm). Wie können sich Kommunen zukünftig vor den Auswirkungen des Klimawandels schützen und anpassen? Zu diesem Thema kamen Delegationen aus Eisenhüttenstadt und Saint-Nazair zu den 26. Saarlouiser Partnerschaftsgesprächen vom 16.-17. Oktober in Eisenhüttenstadts Partnerstadt Saarlouis zusammen. „Bereits vor über 30 Jahren, zu den ersten Partnerschaftsgesprächen im Jahr 1991 stand das Thema Energie auf der Tagesordnung. Heute sehen wir uns durch den Klimawandel nicht nur mit der Energiegewinnung, sondern mit vielschichtigen Herausforderungen konfrontiert“, eröffnete Saarlouis‘ Oberbürgermeister Peter Demmer die Gespräche im Theater am Ring und betonte, wie wichtig der Wissensaustausch zwischen den Kommunen sei. Alle drei anwesenden Vertreter der Partnerstädte Saarlouis‘ stellten ihre Ansätze und Voraussetzungen für eine klimagerechte Kommune dar. Michael Reh, verantwortlich für den Bereich Stadtumbau in der Stadtverwaltung Eisenhüttenstadt, und Iris Schacher, Sachbearbeiterin für Klimaschutz, Mobilität und Energie, präsentierten in zwei Vorträgen, dass Eisenhüttenstadt aufgrund der am Reißbrett geplanten Stadt und den damaligen Vorstellungen des Städtebaus, bereits gute Startbedingungen für die Anpassung an Wetterextreme habe. Die großzügigen Grünanlagen und großräumige Bebauung sowie Wegnahme von Wohnblöcken zu Beginn des neuen Jahrtausends stellen sich als großen Vorteil bei Hitzewellen dar, da die Stadt durch Bäume und Grünflächen kühl bleibt.
Die Vertreterinnen und Vertreter aus Saint-Nazair präsentierten ihr Ziel, eine „Gartenstadt am Meer“ zu schaffen und nahmen die Ausführungen durch Michael Reh über die klimatischen Vorteil des Städtebaus in Eisenhüttenstadt mit großem Interesse auf. Da vor allem das Stadtzentrum von Saarlouis eine sogenannte Hitzeinsel ist, stellte Dr. Andreas Nay, Umweltschutzbeauftragter der Kreisstadt Saarlouis, das Konzept der „Hausbäume für Saarlouis“ vor, bei dem die Stadt den Bürgerinnen und Bürgern Bäume für die Vorgärten schenkt, um Straßenzüge mit mehr Grün zu säumen.
„Die Kommunen haben große Aufgaben in Sachen Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschutz vor sich. Die Bürgerinnen und Bürger dabei mitzunehmen, einzubinden und die interkommunale Zusammenarbeit verstärken, ist während der Partnerschaftsgespräche wieder einmal deutlich geworden. Dennoch benötigen die Kommunen Unterstützung durch die Landesregierungen sowie der Bundesregierung.“, bilanzierte Frank Balzer zusammen mit Oberbürgermeister Peter Demmer und Céline Girand-Raffin, der Ersten Beigeordneten aus Saint-Nazair.
Die 26. Saarlouiser Partnerschaftsgespräche haben gezeigt, dass zum Thema klimagerechte Kommune und Anpassung an die klimatischen Veränderungen noch viele Aufgaben vor den Städten und Gemeinden liegen. Die unterschiedlichen Ansätze und deren Austausch sind jedoch für ein Vorankommen essenziell. Einig war man sich ebenfalls darüber, dass Gesetze und Vorgaben für Städte- und Gemeinden umsetzbar sein sollten und von den Bürgerinnen und Bürgern ebenfalls auf Akzeptanz in Bezug auf hohe Preise und soziale Verträglichkeit stoßen sollten. In diesem Zusammenhang betonten alle drei Stadtoberhäupter, dass es darum wichtig sei, die Einwohner der Kommunen bei der Umsetzung der Strategien mitzunehmen.
Foto: Stadt EH |