FFO (pm). Die Gemeinnützige Pflege und Betreuungsgesellschaft der Stadt Frankfurt (Oder) mbH wird zum Jahreswechsel das Angebot der Tagespflege nicht mehr vorhalten. Aufsichtsrat und Geschäftsführung haben diese mit der Stadt als Gesellschafterin abgestimmte Entscheidung getroffen. Die Betroffenen wurden fristgemäß informiert.
Notwendig wird diese Maßnahme durch die mangelhafte Ausfinanzierung des Leistungsangebotes der Tagespflege im System der gesetzlichen Sozialversicherungen. Die Pflege und Betreuungsgesellschaft versteht sich als Akteur der Daseinsvorsorge, der insbesondere dann unentbehrlich ist, wenn es um Pflegeleistungen geht, die kommerzielle Anbieter nicht realisieren können. So finden hier auch Menschen mit stationärem Pflegebedarf ein Zuhause, die zum Beispiel auf Grund ihres (noch) zu niedrigen Pflegegrades andernorts nicht aufgenommen würden.
Aufgrund der wirtschaftlich herausfordernden Rahmenbedingungen ist eine angemessene Ausfinanzierung aller Angebote der Gesellschaft unverzichtbar. Die Tagespflege wurde von den Besucherinnen und Besuchern in den vergangenen Jahren nicht in einem Maße angenommen, dass die mit ihr verbundenen Kosten gedeckt werden konnten.
Vor der Entscheidung, die Tagespflege zum Jahreswechsel zu schließen, stand eine umfängliche Prüfung der Marktsituation, die unter anderem ergab, dass bei den kommerziellen Anbietern von Tagespflege in der Stadt ausreichend Plätze verfügbar sind. Die Gemeinnützige Pflege- und Betreuungsgesellschaft wird hier im Interesse der elf betroffenen Personen vermittelnd tätig.
Die Beschäftigten der Tagespflege werden künftig in anderen Bereichen der Gesellschaft zum Einsatz kommen.
Jens-Marcel Ullrich, Beigeordneter für Soziales der Stadt Frankfurt (Oder) und Mitglied im Aufsichtsrat der Gemeinnützige Pflege- und Betreuungsgesellschaft der Stadt Frankfurt (Oder) mbH: „Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Denn was auf dem Papier einfach und logisch aussieht, ist für die Betroffenen eine schwerwiegende Änderung in ihrem Lebenslalltag. Sie müssen sich im teils hohen Alter auf neue Wege einlassen, auf anderes Pflegepersonal und andere Menschen, mit denen sie die Zeit in der Tagespflege verbringen. Wir verstehen auch, wenn Angehörige der zu Pflegenden Unmut verspüren. Dennoch bitten wir um Verständnis dafür, dass diese Entscheidung im Sinne der Beschäftigten und der zu Pflegenden der gGmbH letztlich unausweichlich war.“ |