Müllrose (han). Wissen ändert sich, Lernen ändert sich und auch die Unterrichtsmethoden ändern sich. Für die Grund- und Oberschule Müllrose hat mit der lang ersehnten Umsetzung des Digitalpaktes die Zukunft begonnen und so war es auch kein Wunder, dass am Samstag nicht nur Eltern und zukünftige Schüler von den Lotsen geführt wurden sondern auch die kommunalen Politiker des Bildungsausschusses. Gemeinsam mit Bürgermeister Thomas Kühl lobten sie die modernen Lernformen bis hin zur Arbeit in den Arbeitsgemeinschaften, wie zum Beispiel Schach.
Schulleiterin Tanja Fritzke und ihre Kollegen zeigten, was digitales Lernen heißt: Die 23 elektronischen Tafeln bieten nicht nur die Möglichkeiten in allen Fächern eingesetzt zu werden, sondern haben auch allen Unterrichtsstoff hinterlegt, egal ob Lehrbücher, Arbeitsblätter oder andere Unterrichtsmittel. „Lernen auf diese Art und Weise macht riesig Spaß“, erzählte Tom Strohwald gerade Gino-Allessandro aus Sieversdorf, der gemeinsam mit seiner Mutter zum Tag der offenen Tür kam und überlegt an dieser Schule ab der siebten Klasse weiter zu lernen. Für diese neuen und zukunftsweisenden Lernformen wurden rund 200.000 Euro investiert. Doch nicht nur die moderne Ausstattung mit entsprechenden Tafeln, umfangreicher Computertechnik und Laptops für die Schüler, Scanner und Bildlesegeräten sind ein Grund diese Zehnklassige Oberschule zu wählen, denn schon das ist ein herausragendes Merkmal für sich.
Die wohl fast einmalig enge Verknüpfung von Schule, Wirtschaft und Kommune ist eine weitere Besonderheit in Müllrose. „Dadurch ist es zum Beispiel möglich, dass unsere Schüler bereits ab der siebten Klasse jährlich in Praktika gehen, sich dort erproben können, die Arbeitswelt kennenlernen und frühzeitig Lebens- und Berufsorientierungen erhalten. Der Tag der offenen Tür im Mai jedes Jahres im Gewerbepark ist da ein Höhepunkt für unsere Schüler“, erzählt die Schulleiterin. Projektarbeiten aus diesen Praktika waren in einem gesonderten Raum ausgestellt. In diesem waren auch die Mitarbeiter der SGM , der Schülergenossenschaft Müllrose, beschäftigt. In der Schülerfirma bedruckten Jaden-Syre Kirchhoff und Tyler Hafemann gerade Shirts mit dem Logo der SGM. Für die Erstklässer werden zum Beispiel T-Shirts mit ihrem Namensaufdruck gefertigt. „Und es ist noch viel mehr möglich“, erzählen die beiden Jungs aus der neunten Klasse, die über Plotter, 3-D-Drucker und andere hochwertige Geräte in ihrem Unternehmen verfügen. Sie vergessen auch nicht zu sagen, dass sie sich den Drucker vom eigen erwirtschafteten Geld angeschafft haben. Stolz ist in ihren Gesichtern zu sehen, ebenso, wie in den Augen der Geschwister Alina und Laura Abraham, die federführend die Schülerzeitung kreieren. „Hier ist die neueste Zeitung, gerade aus der Druckerei gekommen und rechtzeitig für den heutigen Tag geliefert“, freuen sie sich und bieten die Hochglanzausgaben den Gästen an. Auch hier unübersehbar die Unterstützung einer Müllroser Druckerei.
Egal, ob Praxislernzentrum, Arbeitsgemeinschaften oder digitale Ausstattung, die enge Verknüpfung aller an „Schule“ beteiligten und die Zehnklassigkeit sind interessant für die Eltern und neue Schüler. Das belegte der Tag der offenen Tür am Samstag für dessen Rahmen als Partner auch die Feuerwehr Müllrose sorgte. Genau dieser Zulauf ist auch der Grund für den Erweiterungsbau auf dem Campus, der mit einem Investitionsvolumen von rund 3,1 Millionen Euro realisiert werden soll.
Das Kredo der Müllroser Lehrerschaft: „Wir holen die Schüler dort ab, wo sie sind, bieten ihnen Vielfalt und führen sie mit einer langfristigen Berufs- und Studienorientierung zu einem möglichst guten Schulabschluss“, scheint aufzugehen. Und genau das zeigten die Schüler am Samstag.
Bewerbungen für diese Schule können ab Februar 2023 (Winterferien) eingereicht werden.

Fotos: Jörg Hanisch

1 - Begeistert: Gemeinsam mit Schulleiterin Tanja Fritzke informierten sich die Mitgleider des Bildungsausschusses Günter Gast und Dr. Manfred Dietrich sowie Bürgermeister Thomas Kühl von der Umsetzung des Digitalpaktes in der Müllroser Schule. Fachlehrer Michael Stuckart zeigte das am Thema „Schach-AG“.

2 - Fragen beantworten: Das taten die Schülerlotsen, wie hier Tom Strohwald, der Gino-Allessandro und seiner Mutter aus Sieversdorf modernes Lernen erklärte.

3 - Eigene Firma: Mit der SGM – Schülergenossenschaft Müllrose lernen nicht nur Jaden-Syre Kirchhoff und Tyler Hafemann die Arbeitswelt kennen sondern können sich auch eigene Anschaffungen für „ihren Betrieb“ erwirtschaften.