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Wirtschaft:
Verbundlösung für kommunale Krankenhäuser im Landkreis Oder-Spree angestrebt

Eisenhüttenstadt (pm). Mit dem Städtischen Krankenhaus Eisenhüttenstadt, ein Regelversorger mit 295 Planbetten und 101 tagesklinischen Plätzen, und dem Oder-Spree-Krankenhaus, ein Grundversorger mit 124 Planbetten, prägen zwei Einrichtungen in kommunaler Trägerschaft die Gesundheitsversorgung im Landkreis Oder-Spree. Die sich weiter verschärfenden unternehmerischen Herausforderungen, insbesondere im Bereich der gesetzlichen Strukturvorgaben beispielsweise zu Personaluntergrenzen und Mindestfallzahlen als Voraussetzung einer Finanzierung über die Krankenkassen, erfordern die Entwicklung eines konsistenten Zukunftskonzepts für beide Häuser. Auch die Gewinnung von Fachpersonal und eine rasante Innovationsdynamik in der Medizin erhöhen den Handlungsdruck auf die Einrichtungen.

Vor diesem Hintergrund haben die Gesellschafter und Gremien der Krankenhäuser in Beeskow und Eisenhüttenstadt gemeinsam das Beratungsunternehmen Borchers & Kollegen mit einer intensiven Bestandsaufnahme und der Ableitung von Handlungsoptionen beauftragt. Die Kernaussagen wurden Anfang dieser Woche in den Aufsichtsgremien und am heutigen Mittwoch den Belegschaften vorgestellt. Um die Zukunft beider Krankenhausstandorte zu sichern, raten die Experten eindringlich zu einer Verbundlösung. Empfohlen werden Kooperationsgespräche mit der Zielsetzung, ein bestmögliches regionales Versorgungsangebot für den gemeinsamen Kernmarkt zu gestalten und im Verbund die notwendigen Mindestgrößen sicherzustellen. Die so identifizierten Optimierungsansätze sind nach Einschätzung der Gutachter geeignet, zu einem nachhaltig positiven Ergebniseffekt beizutragen. Das Konzept muss nun in beiden Häusern in konkrete medizinfachliche und betriebswirtschaftliche Maßnahmen einmünden. Diese sollen mit allen Beteiligten zeitnah besprochen und erarbeitet werden. Durch die vorhandenen Kooperationsbeziehungen zwischen den kommunalen Häusern ist, dass kein absolutes Neuland, vielmehr bestehen gute Anknüpfungspunkte.

Rolf Lindemann, Landrat des Landkreises Oder-Spree: „So wie ich den Abschlussbericht und das Strategiekonzept von Borchers & Kollegen verstanden habe, wird uns hier ein tragfähiger konzeptioneller Weg aufgezeigt, uns mit beiden Häusern an beiden Standorten auch mittelfristig behaupten zu können – und das weiter in kommunaler Trägerschaft. In der gutachterlichen Stellungnahme kommt aber ebenfalls zum Ausdruck, dass das kein Selbstläufer sein wird, sondern erhebliche Unwägbarkeiten aus gesetzgeberischem Handeln verbleiben, die allenfalls durch ein überpflichtmäßiges Engagement und die Überzeugung getragen werden können, dass alle Beteiligten den Erfolg auch wirklich wollen.“

Frank Balzer, Bürgermeister der Stadt Eisenhüttenstadt: „Aufsichtsrat und Gesellschafter sehen in den Handlungsempfehlungen des Strategiekonzeptes des Beratungsunternehmens Borchers & Kollegen aufgrund der politischen und sich weiter zuspitzenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die Chance, die medizinische Versorgung der Bevölkerung in Eisenhüttenstadt und im Landkreis Oder-Spree für die Zukunft sicherzustellen. Durch eine Partnerschaft wollen wir die Standorte sowie Arbeitsplätze in kommunaler Hand perspektivisch sichern. Dabei ist die landespolitische Begleitung und Unterstützung unabdingbar.“

Foto: Stadt EH

Eingetragen am 01.09.2022 um 16:07 Uhr.
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