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„Viadrus“ war mehr als beruhigt




Aurith (pm). Am Samstag vor 25 Jahren brach der Oderdeich bei Brieskow-Finkenheerd anfangs auf einer Länge von 70 Metern. Später wurden es 200 Meter und das Wasser strömte mit großer Geschwindigkeit in die Ziltendorfer Niederung. Einen Tag später nur neun Kilometer stromaufwärts, brach der Deich bei Aurith. Damit war die Überflutung von etwa 5.300 Hektar Fläche nicht mehr aufzuhalten, auch nicht die der Orte Thälmann-Siedlung, Kunitz Loose und Aurith.
Der weitere Verlauf ist hinlänglich bekannt und unter anderem in einem privaten Buch von Gerhard und Christina Binder festgehalten, die gerade zwei Jahre vor dem Hochwasser in die Thälmann-Siedlung gezogen waren. „Was dann nach dieser Tragödie kam, war einfach wie ein Traum. Die übergroße Spenden- und Hilfsbereitschaft aller Beteiligten, macht es möglich, dass wir heute 25 Jahre nach diesem Hochwasser an der Oder stehen und den Odergott „Viadrus“ gnädig stimmen und das seit übrigens 24 Jahren. Wie Sie sehen, ist uns das geglückt, in diesem Jahr vielleicht etwas zu gut“, meint Christina Binder an die zahlreichen Gäste gewandt bei einem Blick in das Flußbett. Denn die Oder hat am 23.Juli 2022 Niedrigwasser.
Doch wie stimmt man einen Flußgott gnädig? Die Ziltendorfer und Bewohner der Niederung haben da ihre ganz eigene Strategie entwickelt. „Unsere Kinder haben Schiffchen gebaut und für die Erwachsenen haben wir Rosen hier. So wollen wir Viadrus unseren Respekt zollen“, erzählt die Vorsitzende des Heimatvereines Ziltendorf Annette Vierling. Der Heimatverein unterstützt die Familie Binder seit Jahren und hat auch Anteil an der am Nachmittag stattfindenden Gedenkfeier in der Thälmann-Siedlung, bei der Pfarrer Matthias Wohlfahrt seine letzte Andacht vor dem Weggang in die Lüneburger Heide hielt und seinen Nachfolger Pfarrer Waldemar Radacz aus den Masuren vorstellte. Dort war in einer kleinen Ausstellung übrigens auch das Buch der Familie Binder zu sehen, das eine ganz persönliche Aufarbeitung der Geschehnisse des Juli 1997 darstellt. „Heute können wir sagen, dass wir froh sind, dass die Regierung damals den Beschluss des Neuaufbaues gefasst hat und heute auch viele junge Leute in der Niederung wohnen, wohl bewusst, welche Kraft die Oder haben kann“, merkt Christina Binder an die Umstehenden an, die sich in einer Traube um sie versammelt haben. Auch Volker Lehmann aus Wiesenau erinnert sich an Südhafen, Fahrten mit dem Boot bis zur Oder und vor allem das nicht abgepumpte Öl aus den Häusern, was eines der Hauptprobleme für die Schäden darstellte. „Dank der riesigen Spendenbereitschaft ist das heute Geschichte“, sagt er. Aber auch Volker Lehmann hat Spuren hinterlassen, bei der Zeidelkirmes bei der Gestaltung der Bauernwirtschaft im dörflichen Ambiente rund um den Anger und die Kirche an vergangenen Kirmestagen, „da, wo sie hingehört“, und an der Kreuzung in Wiesenau mit dem Bauernwagen. „Wer weiß, wie es ohne Wiederaufbau gekommen wäre“, bemerkt er mehr für sich.
Was sonst eher unbemerkt von Außenstehenden abläuft, wurde am 20. Jahrestag und eben auch am Samstag zum 25. öffentlich begangen: Das Gedenken an den Deichbruch am 23. Juli 1997 und der Dank für die erfahrene Unterstützung. Sonst ist es eine kleinere Runde, die an diesem Tag in der Thälmann-Siedlung auf Initiative von Christina und Gerhard Binder zusammen kommt. In diesem Jahr waren natürlich die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden und weitere offizielle Gäste dabei, die neben vielen Schaulustigen an der Oder dem Ritual „Rosen für die Oder“ bei wohnten, um Viadrus auch für das nächste Jahr gnädig zu stimmen.

Fotos: han

Eingetragen am 25.07.2022 um 16:27 Uhr.
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