Zirkusluft schnuppern im Oderland? Ja, das gibt es tatsächlich und gleich um die Ecke beim Zirkus Fantadu in Wiesenau. „Verbunden“ und „Offline Online sein“ waren die Themen des vergangenen Workshopwochenendes, als professionelle Artisten die Wiesenauer Zirkuskids beim Training unterstützten.

Wiesenau (han). „Seit fast 20 Jahren gibt es diese „Piccobelloworkshops“, die wir in diesem Jahr drei Mal durchführen werden. Unser großes Finale sind die drei Wochenendveranstaltungen im Kleistforum Frankfurt (Oder) mit der Premiere am 14. Juni, um 15.00 Uhr und zwei weiteren Veranstaltungen am 20. und 21. Juni zur gleichen Zeit. Natürlich sind wir mit einem kleinen Programm auch bei der jährlich stattfindenden Zeidelkirmes im Ort zu sehen“, erzählt Jeannette Wegener, die gemeinsam mit ihrem Mann Göran das „Unternehmen“ Fantadu leitet. Rund 200 Kids und Jugendliche im Alter von vier bis 25 Jahren gehören zur „Fantadu-Familie“, die am Wochenende vor allem Luftakrobatik, Diabolo und Seilspringen trainierten. Neben den Trainern aus den eigenen Reihen stand Benno Jacob, Absolvent der staatlichen Artistenschule Berlin, zum wiederholten Mal hilfreich zur Seite. „Ich genieße die Tage in Wiesenau sehr und freue mich mit den jungen Artisten zu trainieren, sozusagen auch als ruhigeres Kontrastprogramm zu meiner sonstigen Tourneetätigkeit rund um die Welt.“ Und während er Kniffe und Tricks beim Seilspringen und den Diabolobalancen zeigte, war Jeannette Wegener mit den Mädels an den Luftringen beschäftigt. Hoch oben unter der Decke schwebten die Mädels, jeweils zwei an einem Ring und übten Figuren, die sie sich zum Teil selbst ausgedacht haben, immer Paar weise und synchron mit den anderen. „Auch wenn das Lächeln manchmal noch schwer fällt, für die große Show im Sommer muss das sitzen“, meint Cotrainerin Raja, die selbst aktiv an den Elementen mitwirkte. Jede ist einzeln und doch verbunden, verbunden mit den anderen am Ring und manchmal auch mit verbundenen Augen als höchstem Schwierigkeitsgrad.
„Verbunden“ ist auch das Motto dieses Workshops und das bezieht sich hier nicht nur auf die verschiedenen artistischen Elemente sondern ist ein Credo von Fantadu. Verbunden untereinander in den gleichen Interessen, verbunden mit den Eltern und den Trainern. Wir sind wie eine große Familie und vielleicht macht das auch den jahrelangen Erfolg und den Reiz von Fantadu aus“, so Jeannette Wegener in einer kurzen Pause, die viel Wert darauf legt, dass die Kids nicht nur mit Handy und PC umgehen können sondern vor allem miteinander und ganz direkt kommunizieren, also offline online sind und aus der virtuellen Welt zurück ins reale Leben finden.
Alles begann vor rund 26 Jahren als Schulprojekt und war bei vielen anderen schnell wieder zu Ende. In Wiesenau trainieren seitdem Kinder, Jugendliche und Jungerwachsene regelmäßig und einige von den damaligen Eleven sind heute selbst als Trainer tätig. Das Interesse am Mitmachen ist in der Region ungebrochen. Allerdings ist das nur zu Beginn des Schuljahres möglich, da es ein Jahrestrainingsprogramm gibt in welches man nicht zwischendurch einsteigen kann. Mehr Informationen gibt es auf der Homepage unter www.fantadu.de .

Fotos: han