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Eisenhüttenstadt (han). Ganz im Zeichen des Endes des 1. Weltkrieges stand bundesweit der diesjährigen Volkstrauertag, ein Tag der übrigens 1919 vom Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge vorgeschlagen und seit 1925 begangen wird. Heute gehört er zwei Sonntag vor dem ersten Advent zu den sogenannten stillen Gedenktagen. In Eisenhüttenstadt fand die zentrale Veranstaltung in diesem Jahr auf dem Friedensplatz, am Denkmal für die „Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft der Stadt Fürstenberg (Oder)“ statt. Nach einer kurzen Begrüßung der Anwesenden durch den Ersten Beigeordneten der Stadt Eisenhüttenstadt Thomas Kühn, ergriff Erich Opitz Stadtverordneter und Vorsitzender der Bürgervereinigung Fürstenberg/Oder (BVFO) das Wort und erinnerte in seiner Rede nicht nur an die Gefallenen aller Länder der beiden Weltkriege sondern auch an diejenigen, die als Zivilisten ihr Leben lassen mussten, weil sie Juden waren, sich als Homosexuell auteten oder als Regimegegner des Sozialismus zum Tote verurteilt und hingerichtet wurden, wie Pfarrer Reinhard Gnettner aus Fürstenberg, der 1951 in Moskau erschossen wurde. So war das Opitzsche Gedenken gefüllt mit vielen Fakten und Zahlen, die Erinnerung und Mahnung zugleich waren und auch den politischen Wahnsinn der Gegenwart mit all seinen Katastrophen und Kriegen beinhaltete. Mit Kranzniederlegungen und Schweigeminuten gedachten Parteien und Gruppierungen der Kriegsgefallenen und aller anderen Opfer von Gewalt. Die BVFO legte zudem noch einen Kranz am Denkmal für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges nieder, dass sich am Eingang des Fürstenberger Friedhofes befindet. Auf drei Tafeln sind die Namen der Fürstenberger in Granit gemeiselt, die ihr Leben oft in jungen Jahren verloren. Eine Aufarbeitung dieser Geschichten wird es demnächst in einem Buch geben, das die Bürgervereinigung herausgibt.
Fotos: han |