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Henzendorf (han). Die dörflichen Termine sind überschaubar und viele kehren im Laufe eines Jahres wieder. So auch der für den Herbstputz, zu dem sich am Samstag rund 30 Henzendorfer trafen. Im geheizten Gemeinderaum begrüßte Ortsvorsteherin Ines Andreas jeden ankommenden Dorfbewohner mit Handschlag und der Aufforderung, sich in die Liste einzutragen, während die schon anwesenden Männer ab und an mal einen Blick zum knisternden Kaminfeuer warfen. Denn draußen zogen noch die Nebelschwaden vorbei und zeugten von ungemütlichem Wetter. Doch der stört beim Herbstputz nicht und so waren auch die Aufgaben schnell verteilt: Die „Dreiecke“ (Straßengablungen) sollten von Laub bereinigt werden, ebenso das Kriegerdenkmal und Äste an verschiedenen Stellen mussten auch zurück geschnitten werden. Zwei Traktoren standen bereit, um Laub und Gehölz abzufahren und da auch das wiederkehrende Aufgaben waren, dauerte die Einteilung nicht lange, so dass noch kurz Zeit für andere Themen blieb. Es ging um den möglichen Rückbau der Wasserleitung am Sportplatz und das leidige Dauerthema Netzempfang für Handys und Internet. Henzendorf gehört in dieser Hinsicht zu den „stressfreien“ Orten, „obwohl die Bundesregierung seit Jahren was anderes verspricht“, meinte Ines Andreas. Lukrativ für Besucher der Heide und unsere Sommergäste sei das wohl nicht. Bemühungen über den Landkreis würden laufen, aber geändert hätte sich noch nichts. Das tut aber der Lebensfreude der Einwohner keinen Abbruch. „Ich bin gern hier, genieße die dörfliche Gemeinschaft und möchte auch hier nicht weggehen. Ich bin mit Leib und Seele Henzendorfer“, erzählte Marcel Rohm, der sich als jüngerer Einwohner sehr engagiert und in Eisenhüttenstadt nur eine Zweitwohnung wegen der Arbeit hat. Engagement zeigen die Henzendorfer auch, wenn es um die 650-Jahrfeier in zwei Jahren geht. „Demnächst wollen wir ein Vorbereitungskomitee gründen, um Ideen zu sammeln“, verrät die Ortsvorsteherin und hofft auf viele gute Einfälle, historische Gegenstände – eben alles, was die letzten 650 Jahre dokumentieren kann. Die nächsten Termine allerdings sind nicht so weit gefasst: Zunächst gibt es am Volkstrauertag die Kranzniederlegung und das Gedenken am Kriegerdenkmal und am zweiten Advent folgt die Dorfweihnachtsfeier für alle Einwohner.
Foto: han |