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LOS (pm). Bekannt durch seine Thermalquelle, seine medizinischen Einrichtungen, die Berlinnähe und seinen Kurort-Status seit 1923, ist Bad Saarow seit jeher Anziehungspunkt für Mediziner und Architektinnen, Künstler und Kulturschaffende, Naturfreaks und Literaten. Auch die bekannte Illustratorin Gertrud Zucker fand in dem Ort am Scharmützelsee, in dem einst Johannes R. Bechers »Traumgehäuse« stand, in den 1960er-Jahren eine neue Heimat. Auch wenn vieles nicht mehr so ist wie früher, alles so herrschaftlich wird, fast fremd im Ortszentrum, sagt sie: »Hier möchte ich nie wieder weg.« Für Susann Fritsch, die seit 2017 in den Kurpark Kolonnaden wohnt, hat sich das Vorurteil, alles in Bad Saarow sei »schickimicki«, nicht bewahrheitet. »Ich hatte immer das Bild vom alten, ständig telefonierenden Anzugträger, der während des Golfspielens Geschäfte macht.« Mittlerweile ist Golf für die Lehrerin selbst zum Hobby in den warmen Monaten geworden; damit sie im Winter fit bleibt, geht sie joggen. Wie baut man eine Stadt um, der die Einwohner:innen abhandenkommen? Warum bevorzugen heute so viele Menschen einen Bungalow als Bauform ihres Eigenheims? Und wer hat auf den Baustellen der Region das Sagen? Diesen Fragen geht das aktuelle »kursbuch oder-spree« nach – und sucht die Antworten wie gewohnt bei den Menschen der Region. Insgesamt 16 Geschichten sind auf diese Weise entstanden, aufgeschrieben von Autor:innen wie Wolfgang de Bruyn, Tina Veihelmann und Uwe Rada, aber auch von zwei Schüler:innen des Rahn-Gymnasiums Neuzelle. Bei der kommenden Lesung am Freitag, 17. Februar 2023, um 19 Uhr im Artprojekt Showroom in den Kurpark Kolonnaden, Seestraße 11, in Bad Saarow wird es nicht nur um die Frage gehen, was den Kurort so anziehend für Zuzügler:innen macht. Erfahren kann man dann auch etwas über die Geschichte der Milaseen, wo in den vergangenen Jahren ein Stück Natur von menschlicher Nutzung befreit wurde, und warum der Fürstenwalder Südclub Jugendarbeit mit Bauen verbindet. Neben den Autor:innen werden auch die jeweiligen Protagonist:innen bei Lesung und Gespräch zu Gast sein. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Bereits ab 17.30 Uhr sowie im Anschluss wird Gästen der Lesung in der »Amiceria« in den Kurpark Kolonnaden bei Nennung des Passwortes »kursbuch« für jeweils 10 Euro eine Auswahl an Pizza&Pasta angeboten. Weitere Lesungen aus dem »kursbuch oder-spree« finden im Gasthaus »Kajüte« in Ratzdorf (17.03.2023, 19 Uhr) und im neuen Firmensitz der Waldform GmbH in Ragow-Merz (21.04.2023, 19 Uhr) statt. Herausgeber des »kursbuches oder-spree«, das im Verlag für Berlin-Brandenburg erscheint, sind der Landkreis Oder-Spree und der Förderverein der Burg Beeskow. »vom abreißen und aufbauen – kursbuch oder-spree« ist ein Projekt im Rahmen von »Campus Kultur – Burg Beeskow & KulTuS e.V.«, gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, der Sparkasse Oder-Spree mithilfe des PS-Lotterie-Sparens, des Fördervereins der Burg Beeskow und des Landkreises Oder-Spree. Erhältlich ist das »kursbuch oder-spree« in vielen Buchhandlungen der Region sowie in Ämtern, Museen und Tourismus-Informationen des Landkreises, auf der Burg Beeskow und online über museumoderspree.de. Landkreis Oder-Spree/Förderverein Burg Beeskow (Hrsg.): »vom abreißen und aufbauen – kursbuch oder-spree«, Verlag für Berlin-Brandenburg, 128 S., ca. 50 Schwarz-Weiß-Abbildungen, 10 Euro, ISBN 978-3-96982-062-9 Fotonachweis: Motiv 1: Illustratorin Gertrud Zucker vor ihrem Haus in Bad Saarow Motiv 2: Blick auf den Bauspielplatz des Fürstenwalder Südclubs Fotos: Andreas Batke/kursbuch oder-spree
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