Eisenhüttenstadt (pm). Die Oberbürgermeister und Bürgermeister fast aller deutschen Stahlstandorte haben auf Initiative von Bürgermeister Frank Balzer einen Brief an Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und den Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Peter Altmaier, um auf die derzeitige prekäre Situation in den dortigen Stahlunternehmen aufmerksam zu machen. Dem Aufruf schlossen sich neben der Stadt Eisenhüttenstadt die Oberbürgermeisterin der Stadt Völklingen, Christiane Blatt, der Bürgermeister Bremens, Andreas Bovenschulte, der Bürgermeister der Stadt Dillingen, Franz-Josef Berg, der Oberbürgermeister der Stadt Duisburg, Sören Link, der Oberbürgermeister der Stadt Saarbrücken, Uwe Conradt, der Oberbürgermeister der Stadt Neunkirchen, Jörg Aumann und der Oberbürgermeister der Stadt Salzgitter, Frank Klingbiel, an. In ihrem Schreiben, das in enger Abstimmung den Unternehmensvertretern erfolgte, weisen die Unterzeichner eindringlich auf die massive wirtschaftliche Betroffenheit aufgrund des Shutdowns in Deutschland und Europa hin. Sollte es in der derzeit äußerst fragilen Lage zu einer weiteren Verschärfung der Importkrise kommen, wäre dies mit der Gefahr verbunden, dass der Stahlstandort Deutschland - ja sogar Europa - langfristigen Schaden nimmt. Die Wahrscheinlichkeit einer Importflut ist sehr hoch, was dramatische Auswirkungen auf die Tätigkeit der Stahlhersteller in unseren Kommunen hätte. Bereits jetzt seien mehr als ein Drittel der ca. 78.000 Beschäftigten in Kurzarbeit; Tendenz steigend. „Das sehen wir mit großer Sorge“, schreiben die unterzeichnenden Stadtoberhäupter. Und weiter: „In dieser Krisensituation darf nicht zugelassen werden, dass andere Länder ihre Strukturprobleme auf dem europäischen Stahlmarkt abladen. Insbesondere im zweiten und dritten Quartal 2020 wird der Stahlsektor der EU voraussichtlich die schwerste Zeit der Krise durchlaufen, da die Nachfrage aufgrund des weitgehenden Shutdowns der EU nahezu komplett weggebrochen sein wird.“ Mit ihrem Anliegen versprechen sich die beteiligten Stadtoberhäupter, dass sowohl Bundeskanzlerin Angela Merkel als auch Bundesminister Peter Altmaier ihren Einfluss geltend machen und mithelfen, dass die Stahlproduktionen in den genannten Städten als ein wichtiges, ja sogar das wichtigste „Kernelement industrieller Wirtschaftsketten erhalten bleibt“.
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