Frankfurt (Oder)(pm). In griechischen Flüchtlingslagern befinden sich Hilfesuchende zu Tausenden in einer zunehmend katastrophalen Lage. Die Kapazitäten sind bei weitem nicht ausreichend für die Zahl der dort untergebrachten Flüchtlinge. Ob Unterkunft, Ernährung oder Hygiene; die Zustände sind überaus besorgniserregend.
Am schlimmsten trifft es Kinder und Jugendliche, die ohne ihre Familien dort leben. Aktuellen Informationen zufolge befinden sich derzeit etwa 5.000 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Griechenland. Demgegenüber stehen jedoch nur etwa 2.200 geeignete Unterbringungsplätze.
Nachdem eine Ende 2019 ergangene Aufforderung der EU-Kommission gegenüber Deutschland und anderen EU-Staaten, zügig Kontingente dieser besonders gefährdeten Kinder und Jugendlichen aufzunehmen, bis heute ohne positive Resonanz blieb, reagieren nun deutschlandweit Kommunen, indem sie ihre Bereitschaft zur Aufnahme erklären.
Frankfurt (Oder) schließt sich dem an und bietet der Landesregierung Brandenburg die Möglichkeit, zunächst drei unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus einem der griechischen Flüchtlingslager in die Oderstadt zuzuweisen.
Oberbürgermeister René Wilke erklärt seine Entscheidung: „Es ist ein Gebot der Menschlichkeit, diese Kinder zu retten. Beschämend finde ich, dass dieser Anstoß aus den Städten kommen muss, während bisher jeder Appell an die Bundesregierung ungehört verhallte. Die nun gezeigte Hilfsbereitschaft der vielen Anständigen, kann den fehlenden Anstand der tatsächlich Zuständigen zur teilweise ersetzen.“ |