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LOS (pm). Zum dritten Mal fand jetzt ein Dialogforum zur Arbeitsmarktintegration von Migrantinnen und Migranten im Landkreis Oder-Spree statt. Das Amt für Ausländerangelegenheiten und Integration hatte dazu ins Oberstufenzentrum nach Fürstenwalde eingeladen. Am Freitag (13. September 2019) diskutierten Vertreter aus der Ausländerbehörde, dem Jobcenter, dem Schulverwaltungsamt, der Agentur für Arbeit, von Kammern, regionalen Unternehmen und verschiedenen Unterstützungsprojekten über die Möglichkeiten und Hürden bei der Arbeitsmarktintegration. „Der Landkreis benötigt Fachkräfte, auch Fachkräfte mit Migrations- oder Fluchtgeschichte“, eröffnete Joachim Schenk, Schulleiter des Oberstufenzentrums, das Dialogforum. Katja Kaiser, Leiterin des Amtes für Ausländerangelegenheiten und Integration, nahm Bezug auf das letzte Dialogforum und zeigte sich erfreut über die wachsende Beteiligung der regionalen Unternehmen. „Im Landkreis sind viele Unterstützungsangebote vorhanden. Es kommt darauf an, diese sichtbar für alle zu machen und die Vernetzung stetig voranzutreiben“, umriss sie das Aufgabenspektrum. Gute Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und kommunaler Ausländerbehörde Ein Vortrag der Ausländerbehörde zum Arbeitsmarktzugang aus ausländerrechtlicher Sicht verdeutlichte allen Akteuren die Komplexität der rechtlichen Vorgaben und die Individualität einzelnen Vorgänge. Sandra Glätzer von der Ausländerbehörde beantwortete viele inhaltliche Nachfragen der Teilnehmenden und berichtete über die gute Zusammenarbeit mit vielen Unternehmen, die bei Nachfragen den telefonischen Kontakt suchen. Torsten Hesse, Bereichsleiter für den Geschäftsstellenverbund Oder-Spree, der die Unterstützungsangebote der Agentur für Arbeit vorstellte, fokussierte sich bei seinem Vortrag auf die Sprachförderung. Persönliche Erfahrungsberichte ermöglichen Blick in die Praxis Persönliche Erfolgsgeschichten wurden in den Beiträgen von drei jungen Männern sichtbar, die einst Schüler des Oberstufenzentrums waren. So konnte Tony Omoruyi seinen Weg in eine Ausbildung skizzieren. Er schilderte, der Zugang sei nicht immer einfach gewesen, allerdings habe die kontinuierliche Unterstützung durch das Türöffner-Projekt entscheidend zum Meistern einiger Stolpersteine beigetragen. Auch Ahmad Sobhani berichtete gemeinsam mit Jörg Keppler vom Jobcenter Oder-Spree und Nadine Gielisch von der GGS mbH über seinen Weg in eine Ausbildung. Sichtbar wurden eine gelungene Förderkette mit funktionierenden Kooperationsstrukturen zwischen den Arbeitsmarktakteuren und zugleich Seite 2 von 2 die Motivation und das Interesse des jungen Mannes, am Arbeits- und Erwerbsleben teilzunehmen. Die anschließende gemeinsame Bearbeitung von anonymisierten Fallbeispielen verdeut-lichte noch einmal die Komplexität der Fallverläufe und die verschiedenen Blickwinkel der Beteiligten. So stehen für Sandra Buchmann von der E.DIS AG und Marco Gabbert vom Helios Klinikum Bad Saarow die langfristige Beschäftigung im Vordergrund, die dann mit der behördlichen Ermöglichung im Lichte bestehender Gesetzlichkeiten abgeglichen werden muss. Im Austausch untereinander konnten viele Fragen beantwortet werden. Am Ende zeigte die von Maxie Wollschläger, Bildungsmanagerin des Landkreises Oder-Spree, moderierte Veranstaltung, dass die kooperative Zusammenarbeit der Akteure sowie die Motivation der Migrantinnen und Migranten entscheidend dazu beitragen, dass die Arbeitsmarktintegration trotz bestehender Hürden gelingt. Eine Fortsetzung des Dialogforums zur Arbeitsmarktintegration ist geplant.
Foto: LOS |