|
Eisenhüttenstadt (pm/han). Sie sind ein wichtiger und prägender Teil des Regionalen Wachstumskerns (RWK) Frankfurt (Oder) / Eisenhüttenstadt und repräsentieren eine starke Branche – die Handwerker. Beide Städte des Wachstumskerns wollen den Austausch unter ihnen und mit ihnen stärken und fördern. Deshalb luden die Bürgermeister von Eisenhüttenstadt Frank Balzer und von Frankfurt (Oder) Renè Wilke Handwerksbetriebe zur Podiumsdiskussion unter dem Motto „Mit dem Handwerk im Gespräch“ ein. Wichtige Gesprächspartner waren auch Frank Ecker, Geschäftsführer der Handwerkskammer Ostbrandenburg (HWK) sowie Christina Chvosta und Frank Frisch von den Wirtschaftsförderungen der beiden Städte, die im Interesse des RWK agieren. „Wir wollen das Handwerk stärken und gleichzeitig signalisieren, dass wir zusammen mit Frankfurt (Oder) die Firmen überall unterstützen werden, wo wir können“, sagt Frank Balzer bei der Eröffnung und René Wilke dehnte das auf den Regionalen Wirtschaftskern aus. Die zentralen Fragen war die zur Fachkräftesicherung und Unternehmensnachfolge. Als positives Beispiel kann dabei die Firma „Heckmann Ost GmbH“ aus Eisenhüttenstadt dienen, wo das reibungslos klappte und Randy Millatz das noch einmal kurz ins Gedächtnis der Anwesenden rief. Das klappt aber bei weitem nicht bei allen so reibungslos und schon entbrannte die Diskussion, die zum Teil fundiert auf das generelle Problem der Nachwuchsgewinnung hinwies, aber sich auch im Unmut ausdrückte, das die Handwerkskammer zu wenig tue, um zu unterstützen. Das wies Frank Ecker entschieden zurück und bot allen an, sich an die entsprechenden Mitarbeiter mit ihren Problemen zu wenden. „Wir können Ihnen jedoch die Nachfolger nicht besorgen, das müssen sie schon selbst tun“, appellierte er an den Ehrgeiz der Handwerksmeister. Die HWK könne die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen und setze sich dafür auch ein. Frank Ecker wand sich mit den Worten: „Schade, dass Sie nicht festgestellt haben, was wir bieten“, an den Unternehmer, der die Kritik so direkt zum Ausdruck brachte. Er rief aber auch die Schulen auf, sich für die Belange der Nachwuchsgewinnung zu öffnen und neue Wege zu gehen. Die Forderung der Handwerksbetriebe nach früherer Orientierung als in der 9. Klasse und neuen Formen sei zum Beispiel bisher an der Gesamtschule 3 in Eisenhüttenstadt abgeprallt, während es in Frankfurt (Oder) entsprechende Ansätze gäbe. Hier sehen die Verantwortlichen Handlungsbedarf, auch in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Oder-Spree. Die Eingliederung von Migranten habe bisher nicht die Probleme lösen können. Hier sind mangelnde Sprachkenntnisse die Hauptursache. Die anwesenden Unternehmer bezweifelten, dass es bis auf Ausnahmefälle hier erfolgreiche Eingliederungen geben wird. Wie Nachwuchsgewinnung im Handwerk erfolgreich laufen kann, zeigte Ulrich Zimmer aus Müllrose auf. Nicht nur das Praxislernzentrum an der Oberschule trägt maßgeblich seine Handschrift, auch der Tag des offenen Unternehmens ist seit Jahren zu einem festen Termin im Kalender geworden. Der nächste ist übrigens am 10. Mai 2019. Das zeigt auch, dass eine Ausbildung in der Region attraktiv sein kann und Perspektiven in Handwerksunternehmen im Oderland bietet. Die Handwerkskammer bietet in Zusammenarbeit mit der Politik und Unternehmen, wie dem QualifizierungsCentrum der Wirtschaft (QCW) und Schulen Hilfe sowohl bei der Nachwuchsgewinnung, als auch bei der Organisation de Unternehmensnachfolge an. Alle Handwerksbetriebe können sich dahingehend an die Kammermitarbeiter wenden. „Die Schließung von Betrieben wäre die schlechteste Alternative“, meinte Frank Ecker abschließend. Das erfordert aber auch neue Ideen seitens der Handwerksbetriebe auf sich aufmerksam zu machen, für sich Nachwuchs einzuwerben und zu begeistern und auf die jungen Leute zuzugehen. Patentrezepte dafür gibt es nicht, Unterstützung ja, zum Beispiel bei der Handwerkskammer in Frankfurt (Oder).
Mehr Infos unter: https://www.hwk-ff.de
Fotos: han |